Baujahr: 1893 | Bauherr Schulgemeinde Neuhaselbrunn | Ausführende: Baumeister Freidrich & Ulbricht
Fassadenmalerei von 1939
Die damalige 7. Bürgerschule auf einer Postkarte
Die Errichtung einer Schule im Stadtteil Neuhaselbrunn geht auf das Jahr 1882 zurück. Damals beschwerten sich 28 Väter bei der Königlichen Bezirksschulinspektion darüber, dass ihre Kinder bei Eiseskälte im Stadtteil Reißig die Schule besuchen müssten. Die Schulinspektion willigte ein und mietete von Ziegeleibesitzer Roßbach ein kleines Gebäude an. Das starke Bevölkerungswachstum machte es notwendig, ein größeres Schulgebäude zu planen. Ab 1893 wurde die 7. Bürgerschule in drei Etappen errichtet. Zunächst wurden der Haupteingang und der linke Teil der Schule fertiggestellt. 1897 errichtete man die rechte Seite mit einem Gebäudeflügel entlang der Seumestraße. 1903 wurde die Bürgerschule ein weiteres Mal entlang der Seumestraße angebaut und mit der an der Langestraße gelegenen Turnhalle abgeschlossen. Die Fassaden zeigten sich im Stil des Historismus und waren mit Rundbogenfenstergewänden verziert. Über dem Haupteingang befand sich die Schulglocke. 1920 fand die Umbenennung in Seumeschule statt und 1939 begann eine umfangreiche Fassadensanierung. Der Glockenturm und sämtliche Zierelemente wurden entfernt. Das Erscheinungsbild wurde nach nationalsozialistischen Vorstellungen ausgeprägt. Am Giebel des Turnhallengebäudes brachte man den Reichsadler mit Hakenkreuzsymbolik an. Durch stetig rückläufige Schülerzahlen musste die Seumeschule 1984 aus dem regulären allgemeinbildenden Schulbetrieb herausgelöst werden und stand von da an den Berufsschülern des VEB Plauener Spitze zur Verfügung. Nach jahrelangem Verfall der Gebäudesubstanz begannen 2007 umfangreiche Sanierungsarbeiten aller Gebäudehüllen. Die im Jahr 1939 angebrachte Brüstungsmalerei wurde dabei aufgefrischt.