Baujahr: 1905 | Bauherr: Karl Flaig, Stickereifabrik Flaig & Beckmann | Architekt: Oscar Kessler
Das Haus Gabelsbergerstraße 11 vor der Sanierung
Fassadendetail
Karl Flaig, Mitinhaber der Stickereifabrik Flaig & Beckmann, ließ sich 1905 als Erster an der Gabelsbergerstraße eine Villa erbauen. Bei der Gestaltung der Villa mischen sich Jugendstil und Tendenzen der Landhausarchitektur. Zur Straßenseite wirkt das Gebäude etwas monumental, wie es für die Kaiserzeit typisch war. Unterstützt wird dies durch Naturstein im Sockelgeschoss und die Geschlossenheit der Einfriedung. Die Fassadenflächen sind sehr dezent, mit teilweise bündig zum Putz gehaltenen Stuckierungen, ausgeführt.Auffälligsind die immer wiederkehrenden Rosenblütenornamente, die auch im Inneren des Baukörpers, teils als Stuck oder Schablonenmalerei, Verwendung fanden. Die Besitzverhältnisse blieben bis Ende des 2. Weltkrieges konstant.
1946 bezog der Schuhgroßhändler Alfred Pola die Villa und von 1964 bis zur politischen Wende 1989 befand sich der städtische Kindergarten „Mischka” darin. 1995 gab es Bestrebungen, das Gebäude zu einem Bürohaus des Landratsamtes aus- und umzubauen. Dabei wurde die Villa entkernt, Betondecken eingezogen und ein Schacht für Aufzugszwecke angelegt. Die Pläne wurden jedoch während der Bauphase aufgegeben und das Gebäude weiterveräußert.
Nach einiger Zeit des Leerstandes begann unter Wahrung der Originalität im Jahr 2012 die aufwändige Sanierung.