Hradschin 11



Hradschin 11, Plauen

Baujahr: 1903  |  Bauherr: Kfm. Richard Göpel  |  Architekt: Johannes Bieger  |  Baumeister: Hans Hadam

Hradschin 11, vor der Sanierung

Die Villa Hradschin 11 vor der Sanierung

Hradschin 11, Nordseite mit Statue

Nordseite der Villa mit Statue



1903 ließ sich der Stickereifabrikant Richard Göpel, seine Fabrik befand sich an der Rädelstraße 3/5, eine prächtige Villa am Hradschin errichten. Eine wesentliche Rolle spielten dabei die Mauern des 1870 von Hermann Zschweigert erbauten Wohnhauses. In einer alten Bauzeichnung erkennt man eine Ädikula mit Darstellung einer weiblichen Statue. Diese Statue findet man heute noch an der Nordseite der Villa. Das Gebäude besaß eine ausgesprochene Fernwirkung. Das verwendete Zier- und Formengut entsprach der damaligen Villenbaukunst. Fachwerk, kleine Erker, Gauben, Balkone und eine Freitreppe zum Garten waren die hervorstechenden Merkmale dieser Villa.

Den Höhepunkt jedoch bildete ein das Gebäude überragender, kräftig emporstrebender Turm mit großer Haube, Ampel und Wetterfahne.

Die Besitzverhältnisse blieben konstant, da die Villa ausschließlich der Familie Göpel zu Wohnzwecken diente. Lediglich Mitte der 1930er Jahre richtete sich die Frauenärztin Dr. med. Ilse Schorr eine Arztpraxis ein.

Während des 2. Weltkrieges teilweise zerstört, wies die Villa nicht den Zerstörungsgrad anderer Gebäude auf und so mussten, zumindest in den ersten Nachkriegsjahren, 12 Familien im Haus unterkommen. 1968 stellte der Ob.-Vet.-Rat, Tierarzt Dr. Helmut Jahn, als neuer Besitzer beim städtischen Bauamt den Antrag zur Instandsetzung des Gebäudes mit Veränderung der Dachlandschaft. Gauben wurden entfernt, der Turm erhielt eine schlichte Bekrönung und die Fassade wurde nüchtern verputzt.

Nach der Wende erfolgten dann im Inneren die üblichen Sanierungsmaßnahmen, um das Gebäude auf den neuesten Stand zu bringen. Gegen Ende des vergangenen Jahrzehnts begann ein neuer Besitzer mit der Sanierung der noch erhaltenen inneren historischen Bausubstanz. Dabei wurden auch die Fassaden neu aufgearbeitet und der Eckturm für eine Terrasse geöffnet. Im Hinblick auf das vielleicht wieder entstehende Schloss gab man dem Gebäude den Namen „Villa am Schloss”.