Baujahr: 1901 | Architekt: Carl Brandt | Bauherr: Fabrikbesitzer Gustav Adolph Leupold
Das Haus Schminckestraße 8 vor der Sanierung
Tür mit originaler Bleiverglasung
Originale Fliesen im Eingangsbereich
In den Jahren 1901/02 errichtete der Plauener Architekt Carl Brandt für die Gebrüder Gustav Adolf und Albin Richard Leupold zwei repräsentative Villenbauten am Neundorfer Berg. Nachdem die Fa.
Gebrüder Leupold bereits an der Annenstraße 25 eine aus allen Nähten platzende Fabrikation für Gardinen betrieben hatte, gründete sie 1910 die Deutsche Gardinenfabrik AG, die 1919 durch Expansion
und Zukäufe in Industriewerke AG umfirmierte. An drei Standorten mit Weberei, Druckerei und Appreturanstalt waren bis zu 1500 Mitarbeiter beschäftigt. Das Gebäude Schminckestraße 8, damals
Gneisenaustraße, gehörte Gustav Adolf Leupold. Die Fassaden des Bauwerkes sind im barocken Jugendstil gestaltet. Putz, Sandstein und ein wenig Granit prägen die Fassade. Eines der markantesten
Schmuckelemente ist das im Treppenhaus noch erhaltene Bleiglasfenster mit Schwanenmotiv.
Des Weiteren befinden sich im Entree aus der Erbauerzeit erhaltene grüne Kacheln mit Distelmotiven. Das Haus war ursprünglich von einem Landschaftspark mit bedeutendem Baumbestand umgeben. Bis
zum Ende des 2. Weltkrieges blieb die Villa in Leupolds Besitz. Danach wurde sie bis 1996 als Altenpflegeheim genutzt. Nach fast fünfzehn Jahren des Leerstandes konnte im Jahre 2011 die
aufwändige Sanierung abgeschlossen und dadurch ein bedeutender Villenbau der Stadt Plauen erhalten werden.